Die amerikanische Psychologieprofessorin Carol Dweck hat erforscht, wie Denkweisen und Glaubenssätze unser Leben beeinflussen. Das “Mindset” ist demnach die Summe aus Erfahrungen, Überzeugungen, Einstellungen, Annahmen sowie Werten und zeigt, mit welcher inneren Einstellung wir durch das Leben gehen. Dabei unterscheidet die Wissenschaftlerin zwei gegensätzliche Typen, das „fixed mindset“, was soviel heißt wie “starre Denkweise” und das „growth mindset“, das Du mit “wachstumsorientierter Denkweise” übersetzen kannst.
Die beiden Typen im Vergleich
Menschen mit dem „fixed mindset“ betrachten ihre Talente, ihre Intelligenz und ihre Chancen im Leben als weitestgehend unveränderlich. Scheint eine Problemstellung besonders knifflig, wird sie eher umgangen. Dieser Typ kann Misserfolge weniger gut wegstecken. Gründe für das Scheitern werden dann meist bei anderen gesucht. Kein Wunder also, dass Zweifel und Ängste an der Tagesordnung sind.
Menschen mit dem „growth mindset“ sehen das anders. In deren Denkweise können sich Fähigkeiten entwickeln und Anlagen durch Leistung verbessert werden. Sie suchen regelmäßig nach Herausforderungen und sollte mal etwas weniger erfolgreich laufen, wird das Scheitern als Teil der Persönlichkeitsentwicklung angesehen. Dieser Typ steht nach einer Niederlage wieder ziemlich schnell auf, ändert unter Umständen seine Strategie und packt sein Vorhaben erneut an!
In der Realität gibt es wohl eher eine Art Mischtyp, wobei Du sicherlich eine Tendenz erkennst, zu welchem Mindset-Typen Du eine größere Nähe besitzt.
Was heißt das konkret?
Auch Du läufst quasi mit einem bestimmten Selbstbild herum, ob Dir das bewusst ist oder nicht. Einen gewissen Einfluss auf diese Entwicklung haben Eltern, Erzieher und Lehrer gehabt, die ihrerseits von bestimmten Denkmustern ihrer Vorfahren geprägt waren. Während der zweite Typ, das “growth mindset”, blöde Sprüche wie „Aus Dir wird nie was!“, „Das kannst Du nicht!“ oder „Das wird doch eh nicht klappen!“ eher als Ansporn nehmen würde, das Gegenteil zu beweisen, zieht sich der erste Typ immer mehr zurück und leidet oder wird unter Umständen sogar aggressiv.
Die gute Nachricht lautet, dass keiner der Glaubenssätze, den Du als Kind oder später angenommen hast, in Stein gemeißelt ist. Mit dem nötigen Willen und dem Wunsch nach Veränderung kannst Du Prägungen jederzeit hinterfragen und verändern.
Was kannst Du für Dein Mindset tun?
Es ist ratsam, sich mit seiner eigenen Persönlichkeit ernsthaft auseinanderzusetzen. Wie denkst Du im Allgemeinen über Deine Mitmenschen/Dinge/Ereignisse? Der erste Schritt ist also, dass Du ein Gefühl für Deine Grundhaltung entwickelst, indem Du Dich erst einmal selber im Alltag beobachtest.
Gibt es vielleicht noch limitierende Glaubenssätze, die Du in Deinem Unterbewusstsein mit Dir herumträgst? In der Kindheit übernommen oder durch eine negative Erfahrung verursacht, haben sie sich schließlich in Dein Gehirn eingeprägt und lassen Dich nur schwer los.
Hier zwei Beispiele zur Verdeutlichung:
1.) Ein Mensch, der meint, das Leben sei kein Ponyhof, wird wohl mit weniger Leichtigkeit morgens aufstehen, denn nun beginnt ja wieder sein beschwerlicher Tageskampf von Neuem.
2.) Wer in seiner Kindheit immer gehört hat, dass Geld den Charakter verderbe, wird wahrscheinlich weniger Ehrgeiz entwickeln, sich ein stattliches Vermögen aufzubauen, als jemand, der zu Geld eine neutrale oder positive Beziehung hat. Obwohl natürlich beide in ihrem Innersten am liebsten frei von materiellen Sorgen sind.
Permanentes Gejammer belastet auch die Partnerschaft
Siehst Du das Glas tendenziell halbvoll oder halbleer? Verstehe mich nicht falsch! Es geht nicht darum, alles toll zu finden oder sich negative Dinge schön zu reden. Nein! Aber es hat einen enormen Einfluss auf die Lösung der meisten Probleme, welche Bedeutung Du ihnen beimisst und wie Du mit ihnen umgehst. Du erinnerst Dich sicherlich daran, dass das „growth mindset“ meist Unannehmlichkeiten als Lernaufgaben sieht und sie zu lösen versucht, anstatt in Dauerschleife darüber zu lamentieren. Dieses ewige Aufbauschen von Schwierigkeiten und das permanente Gejammer belasten übrigens auch Deine Mitmenschen.
Inwieweit hast Du selbst zur aktuellen Lebenssituation beigetragen?
Sind wirklich die anderen an Deinen Umständen schuld oder hast Du eventuell im Vorfeld schlichtweg eine falsche Entscheidung getroffen? Wäre es nicht sinnvoll, lieber diese zu ändern oder zumindest aus ihr zu lernen? Gerade in schwierigen Phasen zeigt sich Dein eigentliches Mindset noch viel stärker, als wenn permanent Friede, Freude, Eierkuchen-Stimmung herrscht.
Das führt zu der Frage, die jeder in seinem Leben am liebsten positiv beantworten möchte: „Bist Du in Deiner jetzigen Situation wirklich glücklich?“ Viele Menschen sind daran gewöhnt, es dem Chef, den Kollegen oder vielleicht auch dem Partner oder den Eltern recht zu machen. Man hat sich demnach aus falscher Rücksichtnahme nie ernsthaft die Frage gestellt, was man eigentlich selber will. Das bedeutet, dass die persönliche Entwicklung eher im Rahmen der Erwartungen anderer stattfindet. Handelst Du eher nach Deinem eigenen Willen oder lässt Du Dich bei den grundsätzlichen Fragen in Deinem Leben von den Maßgaben anderer/von der Gesellschaft leiten? Achte in Zukunft auf Phrasen wie „Das hat man (in unserer Familie/unserem Unternehmen) schon immer so gemacht“ und beobachte, wie sie Dich beeinflussen.
„Dranbleiben“ bringt Erfolge
Es fällt sicherlich keinem leicht, sich mit diesen Fragen zu beschäftigen. Auch bei Dir können natürlich alte Wunden aufreißen. Das ist ganz normal und gehört zum Prozess der Weiterentwicklung. Deshalb lass Dir Zeit! Setze Dich nicht unter Druck und bleib realistisch! Ein Erfolgsmindset muss wachsen. Du musst Dich am Anfang sicherlich ein wenig einlesen und herumexperimentieren. Sei nicht enttäuscht, falls Dich dann doch wieder zu schnell negative Gedanken einholen. Durch tägliche Übung merkst Du, wie Du sicherlich bald gelassener reagierst und immer mehr über den Dingen stehst. Wer sich jeden Tag lediglich einer kleinen Herausforderung stellt, hat in einem Jahr immerhin schon 365 Möglichkeiten, positive Erfahrungen zu machen und lernt garantiert mehr dazu als der Grantler, der von vorneherein alles schlechtredet!
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